Die wichtigste Entscheidung beim Kauf eines Gastro-Verkaufsanhängers!

Wenn es dich von einem Ort zum nächsten zieht und du mit deinem mobilen Konzept auf Veranstaltungen, Events oder Caterings mitmischen möchtest, dann ist eine der ersten Aufgaben die Wahl eines geeigneten Gefährts. Worauf du dabei achten musst und welche die mit Abstand wichtigste Entscheidung beim Kauf eines Gastro-Anhängers ist, erfährst du in diesem Artikel.

Verwendungszweck entscheidend

Bist du mit einem mobilen Konzept unterwegs, gibt es in der Regel zwei Einsatzmöglichkeiten, nämlich Events bzw. Veranstaltungen und Caterings bzw. bezahlte Buchungen.

  • Bei Caterings ist es der Fall, dass du dein Konzept für jemanden zur Verfügung stellst. Der Kunde bezahlt dabei eine Flatrate oder pro Stück oder eine Mindestbestellmenge inkl. Anfahrtspauschale, etc. Kurz um du wirst für das Erscheinen und Bewirten mit deinem Konzept gebucht und bezahlt.
  • Bei Events ist das nicht so. Hier bewirbst du dich bei Veranstaltern und bekommst Zu- und Absagen. Diese sind sehr willkürlich. Mal gibt es Absagen wegen Exklusivverträgen, Inhouse-Caterern oder weil man den größten Gastro-Aussteller der Messe nicht mit Konkurrenz verärgern will. Und mal bekommst du zusagen, weil gerade Platz ist, der Veranstalter genau das gerne isst oder trinkt, was du anbietest oder weil du in einer Liste mit Kontakten stehst, die irgendwo herumliegt. Kurzum du musst für den Platz bezahlen und hoffen bzw. kalkulieren, dass genügend Gäste kommen und bei dir kaufen.

Im Idealfall ist dein Konzept in beiden Segmenten vertreten. Caterings sind angenehm, weil die Gewinnspanne meist sehr hoch ist. Events sind aber die Umsatzschlager und abwechslungsreicher.

Wir konzentrieren uns in diesem Beispiel jedoch für den Einsatz auf Events, also jenem Fall wo du bezahlen musst um verkaufen zu dürfen.

Wie sieht die Bezahlung der Gebühr auf Events aus?

Und wenn wir schon beim Thema Bezahlung sind, ist wichtig wie diese aussieht. Dabei gibt es im Wesentlichen vier Möglichkeiten:

  1. Flächenmiete: Hier bezahlst du Länge mal Breite, demnach eine Fläche. Meist werden hier nur ganze Meter berechnet. Ist dein Anhänger beispielsweise 3,3m x 2,2m groß, bezahlst du 4m x 3m Standgebühr.
  2. Umsatzbeteiligung: Vorab einigst du dich mit dem Veranstalter auf eine Umsatzbeteiligung, üblicherweise um die 10%. Das ist sehr attraktiv für dich als Gastronom.
  3. Laufmetermiete: Das ist oft bei Straßenfesten üblich, die in langgezogenen Gassen stattfinden. Hier ist die Länge entscheidend, also wieviel Laufmeter jeder Aussteller benötigt. Auch hier gilt wieder, dass meist nur ganze Laufmeter zur Verrechnung gelangen.
  4. Mischung aus Umsatzbeteiligung & Flächen- oder Laufmetermiete: Hier liegt das Risiko fair auf beiden Seiten. Der Veranstalter bekommt eine reduzierte Flächen- oder Laufmetermiete und eine reduzierte Umsatzbeteiligung. Ist nichts los, haben beide zumindest etwas davon. Ist viel los, gewinnen beide daran.

Neben diesen vier Möglichkeiten kommen noch Kosten für Strom, Gas, Wasser, etc. hinzu. Je stärker der Strom, desto teurer. Gas ist oft in Hallen verboten, etc. Das ist aber wieder ein anderes Thema.

In den meisten Fällen wir eine Flächenmiete bezahlt. Das hat den Hintergrund, dass der Veranstalter genau weiß wie groß seine Halle ist, wieviel Platz er vermieten kann und wie hoch die Standmiete sein muss, damit seine Veranstaltung rentabel ist. Eine Umsatzbeteiligung ist dagegen eher ein Risiko für den Veranstalter, da er z.B.: bei Regen und einer Outdoor-Veranstaltung durch die Finger schaut.

Wie muss nun der Verkaufsanhänger aussehen?

Viele Gastro-Einsteiger wollen einen großen Verkaufsanhänger, der möglichst auffallend ist. Auffallend ist auch gut, aber groß muss nicht sein. Aus den Standgebühren ergibt sich die logische Schlussfolgerung, dass der Verkaufsanhänger immer so klein wie möglich sein sollte um Standgebühren zu sparen. Je nach Konzept ist das natürlich unterschiedlich. Ein Kaffee-Anhänger kann schon mit 2m Länge auskommen, ein Burger-Anhänger braucht etwas das dreifache.

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Der wohl kleinste und sparsamste Verkaufsanhänger – Zwei Meter lang, Kaffee im Angebot und Deichsel abgenommen
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Professionelles Gastro-Konzept auf zwei-achsigem Anhänger mit Deichsel und rückseitigem Eingang

Auffallen ist dabei das A und O. Dabei gilt die 3L-Regel. Licht lockt Leute. Beleuchte deinen Verkaufsanhänger so, dass der Kunde davon angezogen wird und gut erkennen kann, was du zu bieten hast. Setze auf Aufsteller, Fahnen, Luftsäulen und alles was es gibt um aufzufallen, denn auf Events gibt es immer wen der noch auffälliger ist als der andere.

Was ist nun die wichtigste Entscheidung?

Hinsichtlich Konzept lässt sich also nicht immer die Größe begrenzen. Es gibt aber eine andere Möglichkeit um von Veranstaltung zu Veranstaltung viel Geld zu sparen. Und genau hier liegt die wichtigste Entscheidung:

Möglichst viel Platz verschwendet die Anhänger-Deichsel im vorderen Bereich des Anhängers. Diese ist einen bis zwei Meter lang. Bei einer Flächenmiete und einer Breite des Anhängers von zwei Metern bezahlst du hier also zwischen zwei und vier Quadratmetern umsonst.

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Verkaufsanhänger mit ca. 1,3m langer Deichsel und Frontausgang. Liegt der Ausgang rückseitig, bzw. ist die Deichsel versteckbar, kann Geld gespart werden

Beim Kauf ist es daher entscheidend, dass du ein Fabrikat nimmst, bei dem die Anhängerdeichsel hochklappbar, bzw. abnehmbar oder unter den Anhänger versenkbar ist. Ist das der Fall, bezahlst du nur für die Größe deines Anhängers, nicht aber für die verschenkte Länge der Anhänge-Vorrichtung.

So eine Anfertigung gibt es bei einigen Herstellern auf Anfrage, bei anderen wiederum nicht. Und sie kostet natürlich Geld in der Anschaffung. Geld, dass sich aber nach wenigen Veranstaltungen wieder amortisiert, da du über die Dauer Unmengen an Quadratmetern sparst.

Wo kaufst du einen Verkaufsanhänger?

Hier habe ich für dich ein paar Links zusammengestellt, bei denen du dir ein Bild davon machen kannst, welche Größen es gibt, bzw. welche Preise dich beim Kauf erwarten:

Türe im Verkaufsanhänger nicht vergessen!

Bedenke, dass dein Anhänger nicht nur eine Türe nach vorne bzw. hinten (in Längsrichtung) hat, sondern auch zur Seite, sprich der Verkaufsrückseite, meist links in Fahrtrichtung. Warum? Wenn Truck an Truck, bzw. Anhänger an Anhänger stehen und du deine Deichsel hochgeklappt hast, kann es sein, dass wenige Zentimeter neben dir schon der nächste Anhänger steht. Du kommst dann nur mehr über das Klettern über den Verkaufs-Tresen heraus. Plane daher rückseitig, also in Fahrtrichtung links eine Türe ein.

Fazit

Kaufst du dir einen Gastro-Verkaufsanhänger und startest damit auf Events und Caterings durch, ist das eine abwechslungsreiche Möglichkeit. Bedenke dabei zum einen die Entscheidung zwischen Foodtruck und Anhänger und zum anderen die Anfertigung einer Deichsel, die abnehmbar, versenkbar oder hochklappbar ist. So sparst du sehr viel Geld über die Jahre und die Investition hat sich nach wenigen Einsätzen gelohnt.

Um Themen dieser Art geht es auch in meinem Online Kurs zum Thema Einstieg in die Gastronomie. Im Kapitel 3 dreht sich alles ums richtige Konzept, Entscheidungshilfen, Vor- und Nachteile und im Kapitel 4 mitunter auch um das Thema wie du denn überhaupt Standorte auf Events akquirieren kannst.  

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