Wenn du deine eigene Bar eröffnen möchtest, gibt es zwei Faktoren, die dein Geschäft mehr beeinflussen als viele andere Punkte. Was es mit den Öffnungszeiten und der Gruppendynamik auf sich hat und wie sich das auf deinen Betrieb auswirkt, liest du hier.
Einer der häufigsten Gründungswünsche in der Gastro ist die eigene Bar und das verwundert nicht weiter, denn man verbindet fast nur Schönes damit – rauschende Nächte, gute Laune, Drinks, Musik und für alle heißt es Samstagabend existiert kein anderer Wochentag und keine Ängste und Sorgen.
Öffnungszeiten – Freitag, Samstag
Und genau da kommt auch schon der erste gravierende Faktor ins Spiel: Samstagabend. Denkst du daran deine eigene Bar eröffnen zu wollen, ist der erste Gedanke, dass man jeden Tag einen Samstagabend kreieren kann. Es ist jener Tag der Woche, an dem Geld ausgegeben wird und die meisten Menschen in der Gesellschaft frei von irgendwelchen Einschränkungen sind. Nicht umsonst finden Geburtstage, Hochzeiten und vieles mehr genau Samstagabend statt. Freitag ist auch ein guter Tag, aber auch da ist zumeist weniger los als am Samstag. Doch die Realität ist anders, denn für die Gäste ist Samstagabend eben nur Samstagabend.
- Für dich ist es der wichtigste Tag der Woche, an dem die maximale Belegschaft Ihren Dienst versieht, alles wie am Schnürchen laufen muss und die Gläser der Gäste immer wieder voll werden sollten.
- Zum anderen heißt es aber auch, dass es viele andere Tage der Woche gibt, an denen beim gleichen Angebot einfach nichts los sein wird. Arbeit, frühes Aufstehen, pendeln – die Gründe sind vielseitig.
Dein Gastro-Konzept muss daher so aufgestellt sein, dass deine eigene Bar an diesen zwei Tagen der Woche rentabel läuft und voll ist. Zudem ist deine Aufgabe als Gastronom den Rest der Woche (sofern du da öffnest) voll zubekommen. Sonntag ist kein Bar-Tag, Montag bis Donnerstag müssen After-Work-Specials, Happy Hours und Rabatte her, um Gäste anzulocken. Mach dir eine Checkliste!
Wie oft war ich schon Samstagabend aus, der letzte Dienstag in einer Bar? Fehlanzeige!
Sei dir bewusst, dass das Geschäft einer Bar sehr stark zeitabhängig ist. Die Kunden kommen Samstagabend, um Mitternacht ist die erste Hälfte betrunken, die andere bricht zum Club auf. Überlege dir daher auch gut die Öffnungszeiten. Sitzen deine Gäste wirklich bis 4 Uhr früh oder reicht nicht auch 1 Uhr aus? Denk hier auch an die Genehmigungen für die Sperrstunde!
Gruppendynamik und lockere Geldbörse
Dass das Geschäft vorrangig Freitag und Samstag stattfindet, hat aber auch seine Vorteile, denn es ist jener Tag der Woche, an dem die Gruppendynamik den logischen Umgang mit der Geldbörse aushebelt und genau das kommt dir als Bar-Chef zu Gute.
Die Freunde, die man schon lange nicht gesehen hat und man schätzt, möchte man einladen. Wie oft habe ich das gemacht, seien es Shots im Club oder eine Runde Bier. Da ist es fast schon egal was das Getränk kostet, es geht darum seinen Freunden etwas zu gönnen und die Stimmung anzukurbeln.
Die Gruppe bringt viel Geld. Einmal schmeißt der, einmal der andere eine Runde, dann kommt die Flasche Hochprozentiger Alkohol mit Beigetränken und schon klingelt die Kasse.
Mach dir den Effekt zu Nutze! Samstagabend spielt für viele das Geld keine Rolle. Sie wollen Stimmung, sie wollen feiern und Sie wollen Geld ausgeben um sich für die Woche zu belohnen. Wir tun das alle und fühlen uns gut dabei.
Parken 2€/Stunde – Nein, sicher nicht, aber 13 € für einen Cocktail, was solls, klar!
Was heißt das fürs Bar eröffnen?
Wenn du eine Bar eröffnen willst, sei dir bewusst, dass in deiner eigenen Bar nicht jeden Abend Party sein wird, sondern es gute und schlechte Tage gibt. Volles Haus ist Freitag und Samstag, der Rest der Woche tröpfelt dahin – zumindest in 90% der Fälle. Beschäftige dich gezielt damit den Umsatz unter der Woche anzukurbeln!
Wisse, dass Freitag und Samstagabend für viele keine Regeln gelten. Verkaufe aktiv, biete Shots, Runden und mehr an. Analysiere welche Gruppe heute einen draufmachen will und fördere gezielt den Verkauf. Sieh zu, dass du oder deine Mitarbeiter immer beim Gast sind. Wer kennt das, wenn man 30 Minuten auf seine Bestellung wartet, weil niemand hinterherkommt. Das ist alles verlorenes Geld und am Ende des Tages kosten diese Momente auch die Gunst des Kunden.
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